11.07. Dovrefjell

Nach dem Frühstück fahren wir zum Viewpoint Snohetta - Parkplatz. Die Zufahrt ist zu diesem Zeitpunkt total wellig, zum Glück ist das nicht unser eigenes Wohnmobil. So was hatten wir in Skandinavien vorher noch nicht erlebt. Es gibt zwar schon dunkle Wolken, aber manchmal kommt noch die Sonne raus. Wir nehmen den üblichen massentouristischen Weg zum Viewpoint. Bis vor einem Jahrzehnt war das noch teilweise Bergbaugelände und man hatte überlegt , in den noch vorhandenen Hohlräumen Endlager für was weiß ich anzulegen.

Jetzt sind in den Weg Tafeln zur Geschichte seit der ersten menschlichen Besiedlung Norwegens eingelassen. Die Hälfte der Tafeln kann ich einigermaßen sinngemäß erfassen, für den Rest gibt es ein Faltblatt mit Übersetzungen.

Der Viewpoint-Ausguck ist wirklich architektonisch gelungen, die Seite zur Snohetta zu hat eine Vollverglasung, so dass man im Warmen sitzen oder Stehen kann um die Landschaft und die Tierwelt zu genießen. Merkwürdigerweise waren Ferngläser und Riesenobjektive alle in eine Richtung gerichtet, als wir die Aussichtshütte betraten.
Es gab also tatsächlich Moschusochsen zu sehen. Leider habe ich nur ein Tele bis max. 200 mm KB, die Tiere waren über einen Kilometer weg. Sie verschwanden dann auch relativ schnell hinter der Kante des Bergrückens.


Wir haben uns dann spontan - mit einem Blick auf die recht dunklen Wolken - entschlossen, einfach mal in die Richtung zu gehen. Das Gelände ist erstaunlich trocken, man kommt problemlos und ohne nasse Füße voran. Wir mussten erstmal in eine Senke und dann wieder bergauf. Nach einer dreiviertel Stunde hatten wir dann plötzlich wieder ein paar Tiere im Blick - ein Muttertier mit zwei Jungen und zwei "Halbstarke", die auf dem Schneefeld Kopf an Kopf ihre Kräfte maßen.

Hier gibt es ein Video, leider waren wir immer noch fast einen Kilometer entfernt und mehr Aufnahmequalität nicht drin. Mit dem Fernglas sah man etwas besser.
Nach vielleicht 15 Minuten verschwanden die Ochsen wieder und wir haben uns dann entschlossen, nicht noch eine Runde hinterherzulaufen, die Tiere sind ganz schön schnell.
Wir sind dann den Höhenzug zurück und am Ende wieder am Weg zum Viewpoint rausgekommen, und sind auch nicht nass geworden.

Später haben wir noch am Fogstumyra Moor (Vogelschutzgebiet mit 5 km Bohlenweg ) angehalten und sind auch noch 15 Minuten gelaufen. Danach war aber von Norden das Anrücken des Niederschlags deutlich zu sehen und wir sind schnell zurück zum Wohnmobil.

Vom Rest des Tages gibt es kaum noch Bilder, es war einfach verregnet. Einkaufen in Dombas, Wasser fassen in Otta (Kulturhaus - Tip aus dem Womo-Führer). Wir hatten dann überlegt, doch ins Rondane zu fahren und dort bis zum Mittag des nächsten Tages den Regen abzuwarten. Wir standen schon bei prasselndem Regen in Muysaseter, um dann doch wieder nach Otta und dann Richtung Valdresflya zu fahren, weil allenfalls weiter südlich für den nächsten Tag brauchbares Wetter vorhergesagt war. Am Riddarspranget sind wir dann stehengeblieben.