8.07. Kristiansund - Andalsnes

 

Am frühen Morgen schüttet es stark. Dummerweise war genau jetzt die erste Gasflasche alle und ich mußte raus, um die zweite Flasche anzuschließen. Wir fahren vorsichtig die etwas aufgeweichte Straße runter bis zur Küstenstraße und erreichen dann Kvernes mit einer alten Stabkirche und daneben einer "normalen" Holzkirche. Vor der Christianisierung war hier auch ein bedeutender Thing-Platz. Man könnte einige Spuren der Vergangenheit im Gelände erkunden, wenn es nicht regnen würde. Wir fahren weiter, durch den Unterseetunnel nach Kristiansund und machen dort eine kleine Stadtrundfahrt. Danach steuern wir den Rastplatz an der Bergsoya-Brücke an. Der ist voll von Wohnmobilen deutscher Angler, ein Notstromaggregat läuft (vermutlich für die Tiefkühltruhe) und auf den Toiletten ist explizit Fisch ausnehmen verboten. Neben uns parkt ein Kleinwagen, während wir Mittag essen. Nach einer halben Stunde kommen die Insassen mit einem großen, schon geputzten Fisch wieder und fahren weg.

Danach geht es fast bis nach Molde zurück, durch den nächsten Unterseetunnel und dann noch mit einer Fähre über den Langfjord. Man kann Andalsnes dann von der anderen Seite des Isfjord aus sehen - von den Bergen der Romsdalsalpen sind nur die ersten 400 m sichtbar. Aber wir glauben an die Prognose von YR.no und fahren erstmal bis in den Ort. Der empfohlene Wohnmobilstellplatz neben dem Bahnhof ist durch einen Jahrmarkt belegt, deshalb standen so viele Wohnmobile auf einem Parkplatz am Isfjord vor der Stadt. Wir haben da einen anderen Plan - um das Vorbuchen and rechtzeitige Aufstehen zum Bus von Andalsnes in das Venjedalen zu vermeiden, wollen wir gleich dort übernachten. Allerdings müssen wir dann aus der Streckenwanderung über den Romsdalseggen eine Rundwanderung machen. Laut diverser Tourenvorschläge kein Problem.

Wir testen einfach mal das Ende des Romsdalseggen aus und laufen zuerst die für Rollstuhlfahrer präparierte Strecke bis zur allerersten Aussicht auf die Stadt auf ungefähr 80 m Höhe hinauf - alles mit Stahlplatten fahrbar gemacht. Wenn ich mich nur mit Armkraft bis da hoch bewegen müsste, wäre ich total platt. Aber eine sportliche Herausforderung für Rollis, das gibt es sicher nicht oft. Unser Sohn hat keine Lust mehr und kehrt um, wir steigen noch weitere 300 m über matschige Stellen und vor allem glatte Wurzeln auf, an 2 Stellen gibt es so eine tolle Sherpatreppe aus großen Steinplatten im Trockenmauerwerk errichtet. Den Aussichtspunkt Rampestreken erreichen wir nicht, weil wir nicht in die Wolken hineinlaufen wollen.

Nach der Kurzwanderung in knapp 1,5 h fahren wir nach Isfjorden zurück und finden dort den Abzweig ins Venjedalen mit Mautkasse (wieder 70 NOK). Wir fahren die Piste bis ganz an den letzten See unterhalb des Romsdalshorns. Leider ist da von der Landschaft überhaupt nichts zu sehe. Einige Leute sehen wir bis zu der Kante des Tales laufen. Das es dahinter 800 m hinunter ins Raumatal geht, ist nicht auszumachen. Wir haben auch keine Lust im Regen rumzulaufen, suchen einen schönen Park/Stellplatz am See und hoffen auf schönes Wetter am nächsten Tag.