9.07. Romsdalseggen

Am Morgen ist wirklich schönes Wetter. Obwohl wir uns den Wecker gestellt haben, treffen wir erst kurz nach dem Bus aus Andalsnes mit den Wanderern ein, die den Grat vom Venjedal bis hinunter nach Andalsnes machen wollen. Es ist ein richtig großer Bus mit vielen Leuten. Meist Norweger, es ist Sonntag und ganz gutes Wetter vorhergesagt.

Zuerst gibt es einen gut ausgebauten Steinplatten-Weg, der aber schon an der ersten Steilstufe neben einem kleinen Wasserfall aufhört. Danach geht es etwas matschig bis auf eine Hochebene und zu einem Wegkreuz, wo der Aufstieg zum Grat über eine Fels-Schotterstufe beginnt. Da lag auch noch etwas Altschnee, es war nicht besonders schön.

Hier schon mal der Verlauf der Wanderung:

 

Die Wolken wurden wieder dichter und die umliegenden Gipfel verschwanden dahinter, wir waren schon besorgt. Aber als wir am Grat oben ankamen, gab es plötzlich ein paar Wolkenlücken und die Sicht verbesserte sich. Danach begann der eigentliche Grat mit traumhaften Ausblicken über die Romsdalsalpen, Raumatal und auf den Fjord. An einigen Stellen lief oder kletterte man direkt am Abbruch ins Raumatal. Es gibt Sicherungen in Form von Stahlseilen oder Ketten. Ein paar Wanderer kamen uns auch entgegen. Da der Grat gut frequentiert war, mussten wir öfter auch warten und Fotos machen. Es wurde leider nicht komplett wolkenlos, so dass die Sicht in die weitere Ferne nicht möglich war - aber trotzdem ein tolles Erlebnis. Nach dem Überqueren des Mjölvafjellet (1216 m) läuft der Grat dann langsam auf Andalsnes zu und auf ca. 1000 m Höhe zweigt ein Pfad zurück ins Venjedalen ab. Den haben wir genommen, liefen in einer ausgetretenen Spur über Altschneefelder und waren allein. Nur einmal kommen uns noch Norweger entgegen.

Der Weg führt stetig abwärts, bis wir die Hochebene unterhalb des Grats erreichen. Es geht um einen See herum und über einen Bach. Nebenbei sehen wir ein Moorhuhn - das einfach neben dem Weg sitzen bleibt. Wir kommen an einer gut versorgten Hütte für ein bis zwei Personen vorbei - statt des üblichen separaten Klohäuschens gibt es hier aber nur eine große Schaufel. Danach erreichen wir die Wegkreuzung, an der wir am Vormittag zum Grat aufgestiegen sind und gehen danach auf dem Anstiegsweg zurück ins Venjedalen.

Am Wohnmobil sind wir gegen 17:30 Uhr. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit beschliessen wir, noch bis zum Eikesdalvatnet zu fahren, um am nächsten Tag noch den Aursjövegen zu erkunden - es soll noch schönes Wetter geben.

 

Die Landschaft bleibt nach wie vor sehr spannend. Um nach Eresfjord zu kommen, geht es über einen kleinen Pass. Ab dort ist die Straße mit buntlackierten Fahrrädern geschmückt - "Street art"??

Der Eikesdalvatnet liegt wie ein Fjord zwischen hohen Bergen. Richtig toll wird der Ausblick ans hintere Ende, als man dort den Mardalsfossen erkennen kann. An der Straße ist ein größerer Rastplatz, dort bleiben wir stehen. Wir sind die einzigen dort und der Verkehr ist minimal.